11. November 2016

Die Hysterie der Trump-Gegner: Haben alle den Verstand verloren?


Folgender Artikel des ORF-Journalisten Zoran Dobric,
beschreibt sehr gut, wie absurd die Aufregung um die 
Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten ist.
Ein Spiegel, der Merkel & Co unbedingt vorzuhalten ist, 
in den sie aber, aufgrund fortschreitender Hybris, ganz sicher 
nicht blicken werden. Mein Befund: Die Luftschlösser der Eliten 
werden abgetragen und die, die darin wohnen, wollen es einfach 
nicht wahrhaben.

Jahn J Kassl


Die Hysterie der Trump-Gegner: 
Haben alle den Verstand verloren? 
Von Zoran Dobric


Erstmals brennen nach einer US-Wahl in den USA amerikanische
Flaggen. Der neue Präsident wird mit Spott und Hohn überschüttet.
Sind alle verrückt geworden?

Die USA haben einen neuen, demokratisch gewählten Präsidenten. 
Dennoch brennen amerikanische Flaggen, diesmal in den USA. 
Tausende Gegner des neuen Staatspräsidenten protestieren auf 
den Straßen, die Medien beleidigen offen und pöbelhaft Donald 
Trump als „bösartigen, dummen Clown.“ Die westliche 
demokratische Welt versinkt in eine „Schock-Starre“.

Kam der Wahlsieg des US-Oligarchen Donald Trump 
wirklich überraschend? Für die westlichen Medien, die 
Polit-Analysten, die Meinungsbefragungsfirmen und 
mehr als die Hälfte der US-Bürger offensichtlich schon.

Die deutschen Politiker sorgen sich plötzlich um die 
„Sicherheit der Welt“, als ob alles in der Welt in Ordnung 
wäre. Als ob die deutschen, österreichischen, europäischen 
und die US-Waffen nicht schon längst die effizientesten 
Mordwerkzeuge in Syrien, im Irak, im Jemen, in Afghanistan, 
in Nigeria, in Libyen und in der Ukraine wären. Als ob die EU 
und die USA gar keine politischen und wirtschaftlichen Interessen 
in diesen durch Kriegshandlungen weitgehend bereits zerstörten
Ländern hätten. Als ob die EU- und US-Politiker völlig unbeteiligte 
Opfer eines mörderischen Wahnsinns wären.

Seit 2003 blicken wir tatenlos zu, wie Hunderttausende von
unschuldigen Menschen im Nahen Osten ermordet und Millionen
durch Bomben aus ihren Häusern vertrieben werden. Wir sehen 
diese Flüchtlinge dann in Massenlagern in Jordanien, im Libanon 
und in der Türkei, wo sie, jeglicher Menschenrechte beraubt, 
unter schlimmsten Bedingungen ausharren müssen und darauf 
hoffen, dass wir ihnen erlauben werden, unseren Boden zu 
betreten. All jene, die es wagen, auf eigene Faust den Fluchtweg 
nach Europa anzutreten, stempeln wir als „Flüchtlingskrise“ 
oder „Flüchtlingswelle“ ab, also als eine Plage, um ihnen jegliche 
Möglichkeiten und Menschengrundrechte zu verwehren und sie 
zurück in ihre brennende, von unseren Waffen zerstörte, 
Heimat zu schicken.

Wir alle, die nach der Trump-Wahl zum amerikanischen 
Staatspräsidenten in einer „Schock-Starre“ stecken, müssen 
uns fragen, was wir falsch gemacht haben und warum wir die 
Fakten beharrlich ignoriert haben.
Die Wähler der gescheiterten Präsidentschaftskandidatin 
Hillary Clinton haben nicht zur Kenntnis genommen, dass 
die Hälfte der US-Bürger in einer immer stärker werdenden 
Armut lebt und ums Überleben kämpfen muss. Sie haben 
ignoriert, dass Millionen ihrer Mitbürger arbeitslos sind, 
dass die Zahl der obdachlosen Amerikaner steigt. Sie haben 
ignoriert, dass der Präsidentschaftswahlkampf in den USA legal, 
aber auch illegal finanziert, und damit die Demokratie ausgehöhlt 
und untergraben wurde. Die Clinton-WählerInnen haben ignoriert, 
dass 44 US-Staatspräsidenten nach einem Wahlgesetz gewählt 
wurden, welches es ermöglicht, einen Präsidentschaftskandidaten 
zum Präsidenten zu küren, obwohl die Mehrheit der Wählerstimmen 
den anderen Kandidaten gewählt hatten.

Die Arroganz, Unsachlichkeit und Undifferenziertheit der 
amerikanischen, aber auch der westeuropäischen Medien, 
fiel schon während der Wahlkampagne unangenehm auf. 
Nun überschlagen sich die Stimmen geradezu. Der kalkuliert 
vulgäre Stil von Donald Trump verleitete sie, sich auf sein 
Niveau zu begeben und ihn am Ende deswegen zu verspotten. 
Wir Journalisten waren im Grunde die wichtigste Waffe Donald 
Trumps. Indem wir nach seinen Regeln gespielt haben, haben 
auch wir ihn zum Präsidenten gemacht.

Sehen wir nicht, dass unsere Nachbarn Orban, Le Pen, Szydło, 
Strache und Petri heißen? Sehen wir nicht, dass alle EU-Länder 
eine immer höher werdende Arbeitslosenrate oder einen rasanten 
Anstieg der Billiglöhne haben? Sehen wir nicht, dass in Österreich
schon zwei Millionen Menschen in Armut leben müssen? Dass sich
in ganz Europa viele Menschen das tägliche Leben kaum noch 
leisten können? Dass wir um unsere eigene und die Rente 
unserer Kinder fürchten müssen? Sehen wir nicht, dass 
Millionen von Migranten und Flüchtlingen aus Not und Elend 
zu uns kommen und nicht als Glücksritter?

Die USA und die EU stehen vor großen, aber lösbaren Problemen. 
Blindheit und Ignoranz werden uns allerdings nicht helfen, den 
Schritt in ein sicheres und besseres Leben zu schaffen.
Donald Trump ist jener Amerikaner, dem die Wähler seines 
Landes in diesem Augenblick das verantwortungsvollste Amt 
des Staates anvertraut haben. Er ist offensichtlich der Beste, 
den die USA im Moment aufbieten können.

Zoran Dobric ist Journalist beim Österreichischen Rundfunk 
(ORF). Er erhielt 2009 den renommierten Robert-Hochner-Preis 
der österreichischen Journalistengewerkschaft für seine investigative 
Arbeit. 2011 erhielt Dobric für sein langjähriges journalistisches 
Eintreten für die Rechte sozialer Minderheiten den Claus-Gatterer-Preis.



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